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Katzen und ihre sieben Leben – Was ist dran ?

Warum sagt man „Katzen haben sieben Leben“? Stimmt es vielleicht sogar?

Natürlich haben auch Katzen nur ein Leben! Die Sache mit den sieben Leben kommt bereits aus dem später Mittelalter, wo die Katze mit Hexen in Verbindung gebracht wurde und sogar ein Dämon in die Katze hinein interpretierte. Daher auch die Aussage, eine schwarze Katze würde Unglück bringen.

Viel realistischer ist die Tatsache, dass Katzen einen besonderen Körperbau haben. Sie sind sehr gelenkig und fallen sie aus tiefer Höhe in den Abgrund, landen sie meistens auf Ihren vier Pfoten.

Das nennt man Stellreflex oder auch Dreheffekt. Natürlich war das früher sehr schwer zu erklären. Deswegen erklärte man es mit den „sieben Leben“. Der Engländer spricht hierbei sogar von neun Leben. Im Endeffekt ist es eben nur, das Katzen gefährliche Situationen – im Besonderen, den Fall aus Höhen – wesentlich besser und häufiger überleben als andere Tiere.


Katze 7 Leben

Warum? Wie bereits erwähnt, liegt das an einem katzentypischen Reflex. Bei einer Katze wird dieser Reflex (Dreh-/Stellreflex) etwa ab dem 39. Lebenstag ausgeprägt. Anderen Tieren fehlt der Stell-/Drehreflex gänzlich. Außerdem verfügen Katzen von Natur aus über ein sehr stabiles, aber leichtes und elastisches Skelett. Daraus resultiert die besondere Wendigkeit der Katze. Anders als bei vielen anderen Lebewesen fehlt der Katze ein Schlüsselbein.

Lediglich ein winziger Knochen dient als Fragment und macht die Katze damit besonders beweglich. Eine weitere Besonderheit im Körperbau der Katze ist die sogenannte „lose Schulter“. Ohne Knochen ist bei Katzen die Schulter lediglich mit Bändern und natürlich Muskeln mit der Wirbelsäule verbunden.

Katzen haben das perfekte Gleichgewicht

Fällt eine Katze aus großer Höhe in die Tiefe, setzt der Reflex ein und das Tier dreht zuerst ihren Vorderkörper und zieht dann das Hinterteil nach. Natürlich ist auch der sehr gute Gleichgewichtssinn einer Katze bei dem „Landen auf den Pfoten“ erforderlich. Beobachtet man Tiere mit geringerem Sehvermögen, kann man erkennen, dass diese Tiere sich nur sehr kompliziert so katzentypisch im Fall drehen. Es wird vermutet, dass der Drehreflex sogar mit dem Sehvermögen zusammenhängt.
Durch das flexible und biegsame Rückgrat, das wie eine Federung wirkt und auch durch die Faltenbildung zwischen Pfoten und Körper, die sich wie ein Fallschirm auswirken, wird die Landung optimal abgefangen.

Trotz der optimalen Ausstattung der Katzen durch die Natur, ist es natürlich keine Garantie, dass jeder Sturz gut überstanden wird. Fällt ein Kätzchen aus einer niedrigen Höhe, so kann der Dreh-/Stellreflex nicht einsetzen, weil dazu die Zeit fehlt. Man kann also sagen, dass die Katze sich vorbereiten muss und der Fall aus großer Höhe meist unkomplizierter ausgeht. Meist endet ein Sturz bei Katzen zwar nicht so schnell, wie bei vielen anderen Lebewesen, mit Knochenbrüchen oder schlimmeren, aber auch Zerrungen, Verstauchungen und andere Verletzungen sind niemals ausgeschlossen und ein Tierarztbesuch ist unerlässlich.

Nicht ohne Grund rät man den Katzenbesitzern – trotz der „sieben Leben“, Fenster, Balkone und andere Absturzgefahren ausreichend abzusichern. Auch eine Katze besitzt nur ein Leben und der flexible Knochenbau und der artbezogene Reflex schützen auch nicht in jedem Fall.


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